Das burgähnliche Herrenhaus ist fast 110 Jahre alt (Baujahr 1906-1908) und liegt verwunschen am Machnower See.
1906 gab Dietloff von Hake (auch Bauherr des Hackeschen Markt) den Auftrag an Burgenbaumeister Bodo Ebhardt, eine neue Festung auf dem 62 Meter hohen Seeberg am Nordufer des Machnower Sees zu errichten – der Bau wurde 1908 abgeschlossen. Ich habe aber auch gelesen, dass der Hofarchitekt Wilhelms II. Hubert Faensen die Hakeburg entworfen haben soll. Die Burg blieb noch bis 1936 Eigentum des Erbauers Dietloff von Hake. Von Hake war pleite und musste verkaufen. Er verkaufte, inklusive 44 Hektar Land an die Reichspost. Die Burg diente fortan als Wohnsitz des Reichspostministers Wilhelm Ohnesorge, der in unmittelbarer Nachbarschaft ein gigantisches Forschungslabor für kameragesteuerte Gleitbomben, Abhörtechnik und Radargeräte errichten ließ und eine Bunkeranlage, die man durch verwinkelte Gänge tief unter der Burg erreichte. Ende des 2. Weltkrieges übernahmen die Russen die Burg und übergaben sie im Jahr 1948 an die SED. Die neue Besitzerin der Hakeburg richtete dort die „Parteischule Karl Marx“ ein.
Viele Jahre später diente die Burg als Gästehaus. Berühmte Gäste waren hochkarätige Politiker wie Michail Gorbatschow, Fidel Castro und Yasir Arafat. Von 1948 bis 1990 residierten hier nacheinander die Parteihochschule »Karl Marx« der SED, dann die Bezirksparteischule und schließlich die Karl-Liebknecht-Sonderschule des SED-Zentralkomitees. 1990 wurde die Hakeburg kurzzeitig in einen Hotelbetrieb umgewandelt. Nach der Wiedervereinigung wurde die Telekom neue Eigentümerin, verkaufte aber sehr schnell wieder.
Die Wände der Hakeburg sind wunderschön verziert. Im ersten Moment könnte man glauben, es seien besonders schöne und wertvolle Tapeten benutzt worden. Tatsache ist aber, dass man damals nicht das Geld für Tapeten hatte. Damit die Wände nicht nackt blieben, wurden sie kurzerhand bemalt. Leider sind fast alle Möbel entfernt worden. Es gibt noch ein uraltes Klavier in der oberen Etage und im Erdgeschoss 2 rote Sessel.
Ich habe es, trotz Plan (Grundriss) geschafft, mich mehrfach zu verlaufen.
Die Burg ist sehr verwinkelt, bietet viele Räume, Bäder, Flure und Durchgänge.
Tatsächlich gab es auch eine „alte“ Hakeburg. Die alte Hakeburg, aus dem 14. Jahrhundert, stand neben der Dorfkirche und wurde im 2. Weltkrieg fast völlig zerstört. Auch diese Burg gehörte einst der Familie Hake. Heute sollen nur noch Mauerreste zu sehen sein.
Derzeit kursieren viele wilde Sanierungsgerüchte um die Neue Hakeburg. Hoffentlich gibt es bald vernünftige Pläne, die auch in die Tat umgesetzt werden können.